»Das Interesse für Kunst schwindet«

Schauspieler und Regisseur Alan Rickman über Popcornkino, seinen grünen Daumen und die sich wandelnde Kinolandschaft

  • Katharina Dockhorn
  • Lesedauer: ca. 3.5 Min.

Sein Filmdebüt gab Alan Rickman als Widersacher von Bruce Willis in »Stirb langsam«, acht Mal verwandelte er sich in Prof. Snape in »Harry Potter«. Jetzt legt der 69jährige seine zweite Regiearbeit »A Little Chaos«, »Die Gärtnerin von Versailles« vor. Er erzählt von der Liaison André Le Notres, dem Landschaftsarchitekten von Louis XIV, mit einer unbekannten Gärtnerin, die Unordnung in die Symmetrie der Entwürfe bringt.

Mr. Rickman, mögen Sie das Chaos?
Nicht besonders. Nur, ich kann es nicht aus meinem Leben verbannen. Wenn ich aufwache, ist es bereits da.

Dann lieben Sie eher die Ordnung?
Chaos und Ordnung sind zwei Seiten einer Medaille. Ebenso wie es keine Freiheit ohne Disziplin gibt. Man muss Regeln kennen und akzeptieren, um sie zu brechen. Für Schauspieler ist dieses Wissen überlebensnotwendig. Ohne tägliches Üben kann ich mich nicht frei spielen.

Warum haben Sie beinahe 20 Jahre nach ihrem Filmregiedebüt »The Winter Guest« wieder die Seiten gewechselt?
Bei beiden Filmen war ich von den Büchern begeistert. Beim Lesen entstanden bereits faszinierende Bilder in meinem Kopf. Es ergab plötzlich Sinn, dass ich zunächst eine Kunstschule absolvierte und als Designer arbeitete bevor ich zur Schauspielschule wechselte. Der Wechsel zur Regie war nur der nächste Schritt eines natürlichen Entwicklungsprozesses. Außerdem hängt die Ents...



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