Wie Karneval der Kulturen
Zehntausende feiern in Kreuzberg das Myfest und rätselten über die Bedeutung des Tages
Rings um die Oranienstraße herrscht Multi-Kulti, die Leute tanzen, trinken und unterschreiben für den Mieten-Volksentscheid.
Raus auf die Straße zum Tag der Arbeit. Mit Schlachtrufen hat das für die meisten wenig zu tun. In Kreuzberg startet das Myfest gegen Mittag ganz gemütlich. Auf dem Mariannenplatz liegen die Menschen in der Sonne, trinken Kaffee, rauchen. Einige haben schon das erste Bier geöffnet. Am Nachmittag meldet die Polizei dann 45 000 Besucher. Erste Eingänge müssen wegen des Andrangs geschlossen werden.
Auf den Bühnen spielt Musik - noch vom Band. Die DJs sortieren ihre Platten, die Bands beginnen, ihre Instrumente zu stimmen. Ein arabischer Rapper ruft die kleine Menge vor seiner Bühne zum Klatschen auf. Die Leute treten etwas müde von einem Bein aufs andere. Wahrscheinlich Nachwirkungen der durchgetanzten Walpurgisnacht.
Nicht für alle bedeutet der 1. Mai verlängertes Wochenende und Ausschlafen. Mehmet ist seit sechs Uhr auf den Beinen, um seinen Stand vorzubereiten. Er verkauft Getränke, Salate, Gebäck und Gegrilltes. Die gan...
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