Die meisten wussten rechtzeitig Bescheid

Wie Pendler und Reisende mit dem Bahnstreik umgehen - Szenen aus Schwaben, Bochum und Rhein-Main

  • Gesa van Leesen, Marcus Meier und Hans-Gerd Öfinger
  • Lesedauer: ca. 3.5 Min.

Der Bahnstreik ist ärgerlich, gerade für Pendler. Doch das große Chaos blieb wohl aus. Die Kunden wussten, was auf sie zukommt.

Esslingen, 07.10 Uhr: Um diese Zeit sind normalerweise die Bahnsteige Richtung Stuttgart und Ulm voll mit Berufspendlern und Schülern. Heute aber hält sich der Andrang in Grenzen. Mehr als jeder zweite Zug fällt aus. Also sind viele aufs Auto umgestiegen, Landstraßen und Autobahnen sind dicht.

Hier am Bahnhof stehen diejenigen, die nicht anders zur Arbeit oder Schule kommen - informiert und ziemlich ruhig. Viele versuchen, übers Smartphone ihre Route zu planen. An Gleis 5 glauben einige Optimisten an die Anzeige: Regionalbahn Richtung Osterburken um 07.18 Uhr. Dann die Ansage: Zug fährt nicht, man begebe sich zum S-Bahnsteig! Die Passagiere setzen sich in Marsch. Nur ein junger Mann scheint überrascht und hängt sich ans Handy: »Ich glaub, die Bahn hat übel Streik. Voll die Verspätung«, ruft er und zuckt dann mit den Schultern. So ist es eben.

Auf dem S-Bahnsteig fährt ein Zug aus Tübingen ein, proppenvoll. »Geschafft«, s...


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