Alles auf die Finanzmarktkarte gesetzt
Großbritannien verfehlt die Euro-Kriterien wie Griechenland
Der britischen Wirtschaft geht es wieder besser. Doch soziale Schieflagen und hohe Staatsschulden könnten mittelfristig zu großen Problemen führen.
»Premierminister Cameron schlägt zu wenig politisches Kapital aus der guten wirtschaftlichen Entwicklung«, wundert sich der Großbritannien-Spezialist einer deutschen Großbank. Wenige Jahre nach der Finanzkrise ist es Großbritannien gelungen, auf einen bemerkenswerten Wachstumspfad einzuschwenken. 2014 legte die Wirtschaftsleistung sogar um 2,8 Prozent zu und damit weit stärker als Eurospitzenreiter Deutschland. Gleichzeitig ist die Arbeitslosigkeit in den vergangenen drei Jahren von 8,5 auf 5,7 Prozent deutlich gesunken.
Analysten sehen für den Aufschwung vor allem zwei Gründe: Der »kontinuierliche Rückgang« der Arbeitslosenquote habe zu Reallohnsteigerungen geführt, sagt etwa Mario Gruppe von der NordLB. Dadurch wuchsen Konsum und Binnennachfrage. Hinzu komme ein nachholender Boom in der Finanzdienstleistungsbranche. Er wird von rasant steigenden Aktienkursen getrieben.
Dabei hatten Londoner Großbanken wie RBS oder HSBC...
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