Wenn die Erinnerung verblasst
Viele Stolpersteine in Berlin werden nicht regelmäßig gepflegt / Neun Steine 2014 geschändet
6200 Stolpersteine gibt es in Berlin. An einigen Stellen verblassen sie. Die Pflege der Steine übernehmen entweder ihre Paten, die nicht immer in der Nähe leben oder einige wenige engagierte Nachbarn.
»Hier wohnte«, dann kommen Name und Geburtsjahr in Versalien. Das Todesdatum fehlt eigentlich immer. Sicher, nur das Datum der Deportation. Was geblieben ist, ist ein ganzes Leben auf 96 mal 96 Millimeter Kantenlänge, Messing, strahlend am Anfang. Mittlerweile gibt es rund 6200 Stolpersteine in Berlin, eingelassen in den Gehwegen der Stadt, in jedem Bezirk.
Vor dem Eingang einer Grundschule in Friedrichshain liegen 14 dieser kleinen Quader. Eltern holen ihre Kinder aus der Schule ab, ihre Schritte landen auf den Stolpersteinen. Aber niemand stolpert hier mehr. Kaum zu unterscheiden sind sie vom grau der umliegenden Pflastersteine.
Im Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg gibt es inzwischen 750 solcher Stolpersteine. Das Friedrichshain-Kreuzberg Museum organisiert die Verlegung, hilft bei der Recherche von Biografien und wirbt um Paten, die die 120 Euro für einen Stein stiften wollen. »Wenn die Stolperstein-Paten in der Nähe de...
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