Wo der Nazi nicht feiert
In Demmin stilisiert die NPD die Deutschen als ein Volk von Opfern
Nazis versuchen, den 8. Mai umzudeuten und inszenieren Deutschland als Opfer allierter Kriegsverbrechen. Geradzu exemplarisch ist hier der NPD-Aufmarsch im vorpommerschen Demmin, wo man mit Fackeln und Trauermusik an die »millionenfach« ermordeten Deutschen erinnert.
Für die meisten ist der 8. Mai ein Tag der Befreiung, für alte und neue Nazis jedoch ist es der Tag der Niederlage. Im vorpommerschen Demmin nimmt die NPD das symbolträchtige Datum zum Anlass, die Deutschen als ein Volk von Kriegsopfern zu stilisieren. Auf ihrem jährlichen Trauermarsch missbrauchen die Rechtsradikalen die Tragödie, die sich zu Kriegsende in der Peenestadt abspielte, um Ursache und Wirkung zu verdrehen. Mehrere Hundert Menschen hatten hier Selbstmord begegangen, wohl weil die Rote Armee die Stadt plünderte und später niederbrannte. Im vergangenen Jahr marschierten 170 Rechtsradikale mit Fackeln und klassischer Musik durch die Stadt. Besonders makaber: Einige Teilnehmer hatten sich für den Marsch als deutsche Kriegsopfer verkleidet, inklusive Make-Up und Bollerwagen. Auch in diesem Jahr ruft die NPD zum Trauermarsch. »Wir feiern nicht«, heißt es trotzig im Aufruf des Landesverbandes. Stattdessen gedenke man der Deutsc...
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