Zum Mond anheulen schön!
Eine Wanderausstellung und zahlreiche Veranstaltungen im brandenburgischen Naturparkzentrum Hoher Fläming räumen mit dem Mythos vom bösen Wolf gründlich auf.
Aber Großmutter, warum hast du denn so große Augen? Warum hast du denn so große Ohren, und warum hast du so ein entsetzlich großes Maul?« Die Antwort kennt jedes Kind spätestens mit drei Jahren. Und ist von da an überzeugt, dass der Wolf ein gefährliches, Menschen fressendes Ungeheuer ist.
Bis mit fünf oder sechs die Kinderwelt kurzzeitig ins Schwanken gerät: Nämlich, wenn man von einer liebevollen Wölfin namens Raksha erfährt, die Mowgli, ein kleines hilfloses Menschenkind, in ihre Familie aufnimmt, es zusammen mit ihren Jungen aufzieht und ihm viele Weisheiten mit auf seinen schweren Weg ins Leben gibt.
Was nun? Punktsieg für Rotkäppchen oder fürs Dschungelbuch? Schaut man sich später die erwachsen gewordenen Kinder an, muss man leider feststellen: Grimm siegt! Das Image des Wolfes, als eine mordend durch Wald und Flur ziehende Bestie, hält sich hartnäckig. Auch wenn wohl kaum einer jemals einen zu Gesicht bekommen hat oder bekommen wird. Obwohl er in Deutschland zurück ist, etwa 150 Jahre nachdem er hier ausgerottet wurde.
Insbesondere in Sachsen und Brandenburg fühlt sich der Heimkehrer wieder tierisch wohl. Schlich sich das scheue Tier in den 1990er Jahren noch zaghaft aus den polnischen Wäldern über ...
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