Keine willigen Kader
Eigensinnige statt autoritärer Solidarität: Neue Beschäftigtenmilieus, soziale Proteste und Klassenpolitik
Offener, weniger formalistisch, nicht so autoritär: Der Wertewandel hat den Umgang mit dem Wert des solidarischen Zusammenhalts verändert. Darauf muss linke Politik reagieren.
In aktiver alltagspraktischer Auseinandersetzung mit dem ökonomischen Strukturwandel in den 1960er Jahren und der späteren Bildungsexpansion forderten die moderneren Arbeitnehmermilieus neben der Umsetzung ihrer klassischen, teils materiellen Werte - wie zum Beispiel des (Bildungs-)Aufstiegs und der sozialen Sicherheit - zunehmend die Realisierung postmaterieller Werte wie zum Beispiel der Ökologie, der Gleichstellung oder Minderheitenrechte ein. In der Wahrnehmung institutioneller und politischer Blockierungen, gewachsener eigener Kompetenz, erweiterter Handlungsmöglichkeiten und Verhaltensanforderungen ging es ihnen vor allem um mehr demokratische Gestaltungsmöglichkeiten und Autonomie.
Der Wertewandel mit dem Ruf nach mehr Entscheidungsspielräumen und Mitbestimmung im Beruf, nach größerer politischer Teilhabe bedeutete jedoch nicht, dass diese Milieus den Wert des solidarischen Zusammenhalts hinter sich ließen. Es verändert...
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