Die Tiger müssen warten
Flüchtlinge, die auf Malta stranden, erfahren Unterstützung von Helfern. Eine Perspektive finden die wenigsten
Im kleinsten EU-Mitgliedsland Malta bewegt sich langsam etwas in der Flüchtlingsfrage. Gefängnisse für Asylsuchende sollen geschlossen werden.
Aus der New Tiger Bar neben dem Marsa Open Center für Flüchtlinge dröhnt Musik vom Horn von Afrika. Das ist gar nicht mal unangenehm an diesem sonst eher farblosen, grauen Platz vor den Toren von Valletta. Die Männer in der Bar kommen fast alle aus den Bürgerkriegsländern Eritrea und Somalia. Ihre Unterkünfte haben sie gleich nebenan. Frauen und Kinder fehlen. Sie sind woanders, denn in Malta werden alleinstehende Flüchtlinge nach Geschlechtern getrennt. Ohne Glanz residiert hier in dieser wenig protokollträchtigen Umgebung auch noch das Konsulat von Pakistan und es gibt einen Liegeplatz für ausrangierte Schiffe. An einem dieser verrosteten Seelenverkäufer erkennt man noch den arabischen Bootsnamen, sogar ein ausrangiertes U-Boot ist hier zur Verschrottung angekommen.
Das Marsa Open Center ist eines von acht offenen Aufnahmelagern in Malta. Offen deshalb, weil es auch noch zwei geschlossene Lager - die detention camps - gibt. ...
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