Jutebeutel und bitterer Kaffee
Vor 40 Jahren wurde das Fair-Trade-Unternehmen Gepa in Wuppertal gegründet
Die kirchennahe Gepa handelt seit 1975 mit Produzenten in Entwicklungsländern. Sie machte »Jute statt Plastik« populär und den Nicaragua-Kaffee. Heute macht das Fair-Trade-Haus Millionenumsätze.
Sie roch ziemlich streng und wurde von Näherinnen in Bangladesch hergestellt. Dennoch verkaufte sich die Stofftasche mit dem Slogan »Jute statt Plastik« in den 1970er und 1980er Jahren millionenfach. »Sie war das Symbol für einen Lebensstil«, erinnert sich Gerd Nickoleit. Der heute 71 Jahre alte Betriebswirt hat seinerzeit den Jutebeutel in die Bundesrepublik geholt: Die alternative Szene bekam ein populäres Attribut und demonstrierte Verantwortung für die Ursachen der Armut in der Dritten Welt.
Der kratzige Beutel war eines der ersten vom Wuppertaler Fair-Handels-Haus Gepa importierten Produkte. Kirchliche Gruppen gründeten das Unternehmen am 14. Mai 1975. Sie waren es leid, Waren aus Entwicklungsländern erst nach einem aufreibenden Weg durch den Zoll und über Grenzen hinweg zu bekommen. »Das dauerte Tage«, erinnert sich Stephan Stricker vom katholischen Hilfswerk Misereor. Statt eines Austausches von Geld und Dankbarkeit zwi...
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