Endergebnis in Bremen: 50,1 Prozent Beteiligung
Landtagswahl: SPD nun offiziell 32,8 Prozent, CDU bei 22,4 Prozent, Grüne mit 15,1 Prozent / Linkspartei kommt auf 9,5 Prozent.
Berlin. Nach dem vorläufigen amtlichen Endergebnis der Wahl in Bremen liegt die Wahlbeteiligung nun doch knapp über der Hälfte. Beruhigend ist das allerdings nicht: Die Wahlbeteiligung sank von 55,5 Prozent 2011 auf den neuen Tiefstand von nur noch 50,1 Prozent. An den Ergebnissen der Parteien gibt es noch leichte Änderungen.
Nach den am Mittwoch veröffentlichten vorläufigen amtlichen Endzahlen kommen die Sozialdemokraten auf 32,8 Prozent der Stimmen, die CDU erreicht 22,4 Prozent. Die Grünen haben 15,1 Prozent, die Linke kommt auf 9,5 Prozent. Die FDP zieht mit 6,6 Prozent in die Bürgerschaft ein, die Rechtspartei AfD mit 5,5 Prozent.
Größte Gewinner der Wahl sind die Linken mit plus 3,9 Prozentpunkten und die FDP, die um 4,2 Prozentpunkte zulegte und damit in die Bürgerschaft zurückkehrt. Die stärksten Verluste mussten die Grünen mit 7,4 Prozentpunkten hinnehmen. Sie hatten 2011 nach der Atomkatastrophe im japanischen Fukushima ein außerordentlich gutes Ergebnis erzielt. Die SPD verlor 5,8 Prozentpunkte und damit deutlich stärker als in Umfragen vorhergesagt. Die CDU konnte sich von ihrem schwachen Ergebnis der letzten Wahl um 2 Punkte leicht verbessern. Die Rechtspartei AfD schaffte es klar über die Prozenthürde.
In der Bremischen Bürgerschaft, dem Landtag des kleinsten Bundeslands, ist die SPD künftig mit 30 Abgeordneten vertreten. Die CDU stellt 20, die Grünen 14 Parlamentarier. Die Linke entsendet 8 Abgeordnete, die FDP 6 und die AfD 4. Auch die Wählervereinigung Bürger in Wut (BIW) stellt einen Abgeordneten. Das ist möglich, weil es nach dem Wahlgesetz ausreicht, in einer der beiden Städte über die Fünf-Prozent-Hürde zu kommen. Das gelang BIW in Bremerhaven.
Falls SPD und Grüne ihre Koalition fortsetzen, hätten sie eine Mehrheit von 44 der 83 Sitze. SPD-Chef Dieter Reinken hat aber auch ein Bündnis mit der CDU als Möglichkeit genannt. Diese große Koalition würde über 50 Mandate verfügen.
Eine Entscheidung, wem sie Koalitionsgespräche anbietet, will die SPD erst nach der Analyse des Endergebnisses treffen. Zunächst muss die Partei einen Nachfolger für Böhrnsen finden. Dazu will Reinken dem Landesvorstand am Montag einen Vorschlag machen. Als Favorit gilt der Bundestagsabgeordnete Carsten Sieling. Agenturen/nd
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