Klassenkämpferisches Dänemark?
Arbeitsmarktmodell verhindert zumeist lange Ausstände / Öffentlicher Dienst streikt am meisten
Den europäischen Vergleich der Streiktage zwischen 2003 und 2013 führt Dänemark an. Dass die Beschäftigten als besonders arbeitskampffreudig bezeichnet werden können, stimmt noch lange nicht.
Dänemark wurde mehrfach dazu ausgerufen, eines der oder sogar das glücklichste Land in der Welt zu sein. Das entspannte Straßenbild in (Urlaubs-)Dänemark scheint dies zu bestätigen, und trotzdem nimmt das kleine Land die unangefochtene Spitzenposition in einer europäischen Statistik ein. Das sagt zumindest ein Überblick der durch Streik ausgefallenen Arbeitstage aus, den das Wirtschafts- und Sozialinstitut der Hans-Böckler-Stiftung für den Zeitraum 2005 bis 2013 erarbeitet hat. Deutet das hin auf tiefe Konflikte im Land der Glücklichen? Die Antwort lautet klar und deutlich: Jein.
Die verneinende Antwort ist die zunächst einfachere, denn zwei Streiks im öffentlichen Dienst verzerren das Bild. Im Jahr 2008, kurz bevor die Finanzkrise ausbrach, sahen die Gewerkschaften des Kranken- und Pflegepersonals sowie der Kindergärtner die Chance, die Einkommen ihrer Mitglieder entscheidend zu verbessern. Sie forderten in den anstehenden Ta...
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