Kiffen gegen Solidarität
Wird Cannabis legal, jubeln vor allem die Genussfeinde
Aktuelle Debatten um eine Legalisierung von Cannabis verkennen, dass die Erfüllung dieser scheinbar emanzipatorischen Forderung ein weiterer Schritt auf dem Weg in die Gesundheitsdiktatur sein könnte.
Freiheit klingt immer gut. Kaum ein Begriff hat im liberaldemokratischen Kapitalismus einen so guten Ruf. Wer Cannabis legalisieren will, darf sich daher nicht nur der Unterstützung eines Großteils der Linken sicher sein, sondern auch einen Gutteil bürgerlicher Zeitgenossen hinter sich wissen. Am Donnerstag zeigte sich das wieder im Görlitzer Park, dem Berliner THC-Hotspot, in dem seit einigen Wochen keinerlei Gras mehr konsumiert werden darf. Bei einem »Kiff-In« getauften Protestrauchen wandten sich Hanfaktivisten gegen diese Regelung.
Als ein Teilnehmer sich einen Joint anzündete, stürmten Polizisten auf ihn zu, beschlagnahmten den Stoff und leiteten ein Strafermittlungsverfahren ein - obwohl ihm das Marihuana nachweislich medizinisch verschrieben wurde. Streng genommen schützten die obrigkeitshörigen Ordnungshüter damit nur ein Gesetz. Ihr Handeln deutet aber auch an, wohin die Reise gehen könnte, falls Cannabis dereinst ta...
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