Brite und zwei Afghanen bei Anschlag in Kabul getötet
Ein Deutscher verletzt / Taliban bekennen sich zu dem Anschlag
Kabul. Ein Selbstmordattentäter hat in der Nähe des Flughafens der afghanischen Hauptstadt Kabul einen britischen Mitarbeiter der EU-Polizeimission Eupol mit in den Tod gerissen. Unter den drei bei dem Anschlag am Sonntag verletzten Eupol-Mitarbeitern sei auch ein Polizist aus Nordrhein-Westfalen, teilte das Innenministerium in Düsseldorf mit. Zwei afghanische Zivilistinnen kamen bei der Detonation ebenfalls ums Leben, wie Polizeisprecher Ebadullah Karimi sagte. 18 afghanische Zivilisten - darunter drei Kinder - seien verletzt worden. Die Taliban bekannten sich zu dem Anschlag.
Nach Angaben der afghanischen Polizei sprengte sich der Attentäter in einem Auto in die Luft. Eupol teilte mit, ein Fahrzeug der Mission mit vier Insassen sei angegriffen worden. Ein britischer Vertragsarbeiter, der zum Schutz der Eupol-Polizisten im Einsatz war, sei dabei getötet worden. Bei den anderen drei Insassen gehe man davon aus, dass ihre Verletzungen nicht lebensbedrohlich seien. Bei dem verletzten Deutschen handelt es sich den Ministeriumsangaben zufolge um einen 51 Jahre alten Hauptkommissar aus Oberhausen.
Die EU-Außenbeauftragte Federica Mogherini sprach Freunden und Angehörigen der Opfer ihr Beileid aus. Die afghanische Regierung müsse sicherstellen, dass die Verantwortlichen zur Rechenschaft gezogen würden, forderte sie. »Der Weg zu Frieden und Stabilität in Afghanistan ist lang.« Die EU stehe dem Land weiterhin zur Seite. Nordrhein-Westfalens Innenminister Ralf Jäger verurteilte den Anschlag.
Die Eupol unterstützt den Aufbau der afghanischen Polizei seit 2007. Der von 23 EU-Staaten getragenen Mission gehören mehr als 200 internationale und rund 180 einheimische Mitarbeiter an.
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