Barbarei auf hohem Niveau
Sewan Latchinian über kurzsichtige Kulturpolitik und ein Volkstheater, das diesen Namen verdient
Der entlassene und später wieder eingesetzte Rostocker Intendant Sewan Latchinian über kurzsichtige Kulturpolitik und ein Volkstheater, das diesen Namen verdient.
ND: Herr Latchinian, wie haben Sie die Zeit zwischen Ihrer Entlassung und dem Wiedereintritt ins Amt erlebt?
Latchinian: Die sechs Wochen Zwangsurlaub, die vielen Aufs und Abs, als ich mal entlassen war, dann wieder zurückberufen, dann eine Einspruchsfrist des Oberbürgermeisters abwarten musste, der ja tatsächlich Einspruch eingelegt hat, dann wieder eine Woche, damit die Bürgerschaft diesen Einspruch zurückholt und mich ein zweites Mal beruft, und jetzt meine Bedenkzeit – das waren schon eher bittere Wochen.
Sie konnten sich sicher ein wenig erholen auf Ihrem Grundstück in der Uckermark.
Nachteile haben manchmal auch Vorzüge. Ich konnte etwas entspannen, obwohl stündlich das Telefon klingelte oder E-Mails eingingen und natürlich der Draht zu den Unterstützern, zum Rechtsanwalt, zu einzelnen Kolleginnen und Kollegen des Volkstheaters, auch zu den Medien nicht abriss. Gleichzeitig habe ich den Frühling ein bisschen erleben können...
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