Mittelmaß für alle statt Deutsch für die Elite
Schulreform der französischen Regierung untergräbt laut Kritikern Fundament der bilateralen Beziehungen
Mit einem Streik haben am Dienstag Lehrer in Frankreich gegen eine Reform der Mittelschulstufe protestiert. Sie würde vieles von dem zerschlagen, was in der oft kritisierten Schule noch funktioniert.
Eine Bildungsreform ist in Frankreich dringend nötig. Das Land ist im europäischen Vergleich in den letzten Jahren vom 21. auf den 25. Platz zurückgefallen. Man geht davon aus, dass einer der Gründe, warum heute Jahr für Jahr rund 150 000 Kinder die Schule ohne Abschluss abbrechen, in dem starken Niveaugefälle und der daraus resultierenden Chancenungleichheit liegt. Dagegen will die Bildungsministerin Najat Vallaud-Belkacem nun vorgehen. Ihre Vorlage für eine Reform des Collège, eine vierjährige Gesamtschule zwischen Grundschule und Gymnasium, führte jedoch dazu, dass tausende Lehrer am Dienstag in ganz Frankreich in den Streik traten.
Die Reform sieht vor, dass die Collèges mehr Autonomie erhalten, die Einzelbetreuung von Schülern verstärkt und das interdisziplinäre Angebot ausgebaut werden. Doch auch einzelne Fächer sind betroffen. Der Geschichtsunterricht, dessen Fülle an Fakten und Zahlen von vielen Schülern als übergroße Bela...
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