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«Wir sind aber niemals allein»
Ulrike Almut Sandig hat Sinn für Untergründiges, für Zwischentöne
Buch gegen das Verschwinden« - als ob man dagegen anschreiben könnte! Man kann es wollen, ja, aber das Verschwinden ist in der Realität nicht zu bannen. Unerbittlich der Tod, mag die Autorin einwenden, aber etwas gäbe es doch über den Tod hinaus. Von allem Vergangenen kann etwas zurückbleiben, wenn wir es wollen. Alles hinterlässt seine Spur. Wenn wir es wollen, wie gesagt. Und Ulrike Almut Sandig schrieb die Geschichten dieses Bandes aus jenem Entschluss: etwas festzuhalten, indem sie es ergründet. Welche Macht Literatur doch hat.
In die Titelgeschichte, so genau erzählt wie rätselhaft, webt die Autorin Einwände ihres Vaters ein: Ihre Geschichten seien zu kurz und zu traurig. Verstehen sollte er lieber, denkt man da, was die Tochter traurig macht. Was weiß er denn wirklich von ihr? Was wissen wir voneinander? Ulrike Almut Sandig, 1979 geboren in Großenhain, Autorin mehrerer schon mehrfach preisgekrönter Gedichtbände, schreibt nic...
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