Nach dem Spiel ist vor dem Tod
In Ägypten gelten Fußballfans als Terroristen - und werden auch so behandelt
Für ägyptische Ultragruppen geht es längst nicht mehr nur um den Sieg im nächsten Fußballspiel ihres Klubs. Sie kämpfen ums Überleben. Ihr Angstgegner: das Regime.
Sie singen vom Rauch, der plötzlich überall war. Vom »letzten Flüstern des Bruders«, von den »Märtyrern«, die nun im Paradies seien. Es ist eine ungewöhnliche Hymne für die Fans eines Fußballvereins, die die Anhänger des ägyptischen Klubs Zamalek dieser Tage singen. Es sind ungewöhnliche Zeiten für Fußballfans in Ägypten.
»Weiße Ritter« nennt sich die Ultragruppe, die den Song diese Woche veröffentlicht hat, nachdem ein ägyptisches Gericht sie am Samstag zu Terroristen erklärt hat. Und mit ihnen alle anderen Ultragruppen des Landes. »Es wird ihnen nicht möglich sein während Fußballspielen aufzutreten, noch werden sie eine Stimme gegenüber dem Regime haben. Jede Person, die in ihren Namen auftritt, wird verhaftet«, zitierte die ägyptische Tageszeitung »Daily News Egypt« am Samstag den Ankläger Ashraf Farhat. Attentatspläne, Vandalismus und die Nähe zur verbotenen Muslimbruderschaft wirft das Gericht den Fußballfans vor. Noch am Sam...
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