Edathy wurde frühzeitig vor Ermittlungen gewarnt
Staatsanwälte sagen vor dem Bundestags-Untersuchungsausschuss aus
Die Staatsanwälte aus Hannover sind entnervt. Während sie strikt darauf geachtet haben, dass niemand von den Kinderporno-Ermittlungen gegen den Abgeordneten Edathy erfährt, zieht dies andernorts schon weite Kreise.
Berlin. Die Staatsanwaltschaft Hannover geht davon aus, dass der frühere SPD-Bundestagsabgeordnete Sebastian Edathy lange vor der Hausdurchsuchung von dem Kinderporno-Verdacht gegen ihn erfahren hatte. Oberstaatsanwalt Thomas Klinge sagte am Donnerstag als Zeuge im Untersuchungsausschuss des Bundestages zur Edathy-Affäre: »Ich hatte so ein Bauchgefühl, da stimmt doch was nicht, der muss doch irgendetwas erfahren haben.« Der Leiter der Anklagebehörde, Oberstaatsanwalt Jörg Fröhlich, sagte den Abgeordneten: »Herr Edathy war über alles informiert.«
Über ein Treffen mit Edathys Anwalt Christian Noll am 22. Januar 2014 sagte Klinge: »Ich hatte immer das Gefühl, er weiß was.« Noll hatte zuvor mehrfach beim niedersächsischen Landeskriminalamt und bei verschiedenen Staatsanwaltschaften nachgefragt, ob gegen seinen Mandanten ermittelt werde. »Diese Hartnäckigkeit hat mich stutzig gemacht«, erinnerte sic...
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