Ein Sarg für die Festung Europa

Bei den »Anti-Frontex-Tagen« demonstrierten Flüchtlinge und Unterstützer gegen die Grenzschutzagentur

  • Darius Ossami, Warschau
  • Lesedauer: ca. 2.5 Min.

Seit zehn Jahren sorgt die Grenzschutzagentur Frontex nach Meinung von Kritikern dafür, die EU vor Migranten abzuschotten. 200 Demonstranten machten ihr ein spezielles Geburtstagsgeschenk.

Es war ein für Warschau höchst ungewöhnlicher Demonstrationszug, der am frühen Donnerstagabend den Feierabendverkehr störte: Knapp 200 meist junge Leute, einige von ihnen vermummt, andere mit Regenbogenfahnen, trugen einen selbstgebauten Sarg und zahlreiche Transparente wie »Frontex Kills« (Frontex tötet) oder »Ferries not Frontex« (Fähren statt Frontex) zur Zentrale der EU-Grenzschutzagentur Frontex. Anlass der Demonstration war der in der polnischen Hauptstadt abgehaltene Europäische Tag der Grenzschützer - am zehnten Geburtstag der Grenzschutzagentur.

»Fast niemand in Polen hat eine Ahnung, was Frontex ist«, sagt Andrzej*, einer der Organisatoren. Die Demonstration sollte darauf aufmerksam machen, dass es eine Behörde gibt, »deren einzige Aufgabe es ist, Migranten von den EU-Außengrenzen fernzuhalten« - mitten in Warschau. »Wenn wir sagen, Frontex ist unser Gegner, meinen wir nicht nur die Agentur: Wir meinen die ganze eurozent...


Wenn Sie ein Abo haben, loggen Sie sich ein:

Mit einem Digital-, Digital-Mini- oder Kombi-Abo haben Sie, neben den anderen Abo-Vorteilen, Zugriff auf alle Artikel seit 1990.

Bitte aktivieren Sie Cookies, um sich einloggen zu können.