Ein Vorzeigeautor wollte er nie sein
In Lars Förster hat Bruno Apitz einen akribischen, verständnisvollen Biografen gefunden
Manchmal geschehen doch noch Wunder. Da gibt beispielsweise ein nicht zu kleiner Verlag eine Biographie von Bruno Apitz heraus, die auf einer Dissertation von Lars Förster basiert, ohne Spektakuläres oder Denunziatorisches hervorzuheben! Lars Förster will Leben und Werk seines Autors als »literarischem und politischem Akteur, eingebettet in die Geschichte der DDR und des Antifaschismus« gerecht werden. Er lässt dabei weder Peinliches, Belastendes noch Erstaunliches aus und bietet so einen »ganzen Apitz«, wie die meisten seiner Leser ihn nicht kannten.
Apitz stammte aus einer Arbeiterfamilie und war früh der KPD verbunden. Gleichzeitig - seit seiner Shakespeare-Lektüre während des ersten Gefängnisaufenthalts mit achtzehn - war er von der Kunst »getroffen«. Er schrieb, dichtete, schauspielerte, druckte, setzte alles, was er konnte, dafür ein, künstlerisch im Klassenkampf zu wirken. Vieles ging verloren, wurde nie veröffentlicht. Erh...
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