Tapferzart

Albert Wendt: Eine Trostgeschichte

  • Irmtraud Gutschke
  • Lesedauer: ca. 3.0 Min.

Sie war dünn, zart und wunderschön - so sieht der Schriftsteller Albert Wendt seine Tine Pelerine. Die Kinder in seinen Geschichten haben ja immer etwas Anziehendes, auch die Nicht-Engelgleichen, die Dicken, die Lustig-Robusten. Aber von Tine Pelerine denkt man erst einmal, dass selbst ein kleines Ungemach sie von den Beinen reißt. Wovon das Buch handelt, das ist allerdings kein Missgeschick, sondern ein Unglück, ein Schicksalsschlag.

Wie fühlt sich ein Kind, wenn die Mutter es zurücklässt bis zu unbestimmter Rückkehr?

Die Mutter wird wiederkommen, so viel sei verraten. Aber erst einmal steht Tine auf dem Bahnsteig und weint. Im Dunkeln und im Regen, allein, denn beim Onkel kann und will sie nicht bleiben. Und es erscheint da nicht etwa eine freundliche Schwester von der Bahnhofsmission, sondern zuerst ein größenwahnsinniger Mops und dann ein kleiner Mann mit großem Regenhut. Darunter hat er eine Krone. Wie schön, wir sind al...


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