Sehnsuchtsort - nicht nur für gekrönte Häupter

Memleben im Unstruttal war einst die Lieblingspfalz von Königen und Kaisern, heute ist es Ziel für Kulturbegeisterte. Ab und an wohnen sogar wieder Mönche dort. Von Heidi Diehl

1991 bewarb sich 
Memleben um den Sitz der Bundeshauptstadt und begründete seine 
Bewerbung mit der 
außerordentlich bedeutsamen Geschichte: Denn welcher Ort kann schon von sich behaupten, im frühen Mittelalter eines der favorisierten Reiseziele und Sterbeort 
gleich mehrerer deutscher Kaiser und Könige 
gewesen zu sein?

Es hat schon was, sich mit einem Mönch das Bett zu teilen. In meinem Fall mit Pater Maximilianus, um genau zu sein. Das zumindest steht an seiner Schlafkammer im Nordflügel des Klausurgebäudes von Kloster und Kaiserpfalz Memleben im Unstruttal. Da Maximilianus, Franciscus und andere Mönche - die normalerweise in der Benedektinerabtei Münsterschwar᠆zach unweit von Würzburg leben - aber nur gelegentlich in Memleben weilen, kann während ihrer Abwesenheit jeder, der Lust darauf hat, himmlisch in ihren Betten schlafen.

Ich hatte große Lust darauf, weniger, weil ich wissen wollte, wie Mönche so leben, viel mehr deshalb, weil die »Mönchszellen« vor gut 30 Jahren mein Zuhause waren. Zwölf Jahre lang lebte ich mit meiner Familie in diesen Räumen, die damals eine ganz normale Wohnung waren. Hätte mir da einer gesagt, dass einst Mönche dort wohnen würden, ich hätte ihn für verrückt erklärt. Stille Andacht wurde hier nicht gehalten, mei...


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