NPD-Aufkleber am Büro
LINKE-Geschäftsstelle in Nauen erneut behelligt
Die LINKE-Geschäftsstelle in Nauen wird nicht in Ruhe gelassen. Keine 48 Stunden, nachdem am Freitagabend wieder Neonazis durch die Stadt gezogen waren, um gegen ein geplantes Asylheim am Waldemardamm zu demonstrieren, war die Fensterscheibe der Geschäftsstelle mit Aufklebern der neofaschistischen NPD bepflastert.
Das sei »kein Zufall«, meinte die Landtagsabgeordnete Andrea Johlige (LINKE), deren Wahlkreisbüro gemeinsam mit der Geschäftsstelle und mit dem Büro des Bundestagsabgeordneten Harald Petzold in der Marktstraße 18 untergebracht ist. Johlige sagte: »Ich kann an dieser Stelle nur wiederholen: Wir lassen uns nicht einschüchtern! Wir werden weiter dafür kämpfen, dass in Nauen Fremdenfeindlichkeit und Gewalt keinen Platz haben. Nauen bleibt bunt!«
Die Demonstration am Freitagabend war von der Bürgerinitiative »Zukunft Nauen« angemeldet. Alle Versuche, sich als unabhängig von der NPD darzustellen, werden jedoch nicht mehr ernst genommen. Am Freitagabend gab es wieder zahlreiche Belege für eine Verbandelung. So sahen Rechtsextremismusexperten bei der Demonstration NPD-Funktionäre mitlaufen und eine NPD-Kommunalpolitikerin als Rednerin auftreten. Wenn sich die Bürgerinitiative auch dagegen verwahrt habe, in die rechte Ecke gestellt zu werden, am Freitag habe sich ein komplett anderes Bild gezeigt, heißt es. Die NPD habe die Zügel in der Hand gehabt. »Lautsprecherwagen, bestimmte daraus tönende Musiktitel sowie einige Ordner können nämlich eindeutig der Partei zugeordnet werden«, steht in einem Internetbeitrag des Presseservice Rathenow. 80 Gegendemonstranten hatten sich dem Aufzug entgegen gestellt.
Nachdem Ende März die Scheibe der LINKE-Geschäftsstelle mit Hammerschlägen demoliert, später der Fahrradständer kaputt gemacht und jüngst die Fassade mit Farbbeuteln und faulen Eiern beworfen wurde, ist das Anbringen der NPD-Aufkleber die vergleichsweise harmloseste, aber mittlerweile vierte Tat innerhalb weniger Wochen.
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