Versagen im Kollektiv

Sachsen-Anhalts Rechnungshof verreißt die Wirtschaftsförderung des Bundeslandes

  • Hendrik Lasch, Magdeburg
  • Lesedauer: ca. 3.0 Min.

Das Land Sachsen-Anhalt will innovative Mittelständler mit Kapital unterstützen. Der gute Vorsatz wird aber miserabel umgesetzt, sagt der Rechnungshof. Reiner Haseloff, der Regierungschef, steht unter Druck.

Ein einziger Job in Sachsen-Anhalt - zu mehr hat es bei ACM Coatings in Naumburg nicht gereicht. Die Tochter eines israelischen Unternehmens sollte im Land Folien entwickeln und herstellen, mit denen Sonnenwärme genutzt wird. Klingt gut, fand man bei der Investitions- und Beteiligungsgesellschaft (IBG), einer landeseigenen Gesellschaft, die erfindungsreichen Mittelständlern mit Risikokapital helfen sollte. Bei ACM stieg die Gesellschaft vor zehn Jahren ein - und nie wieder aus, obwohl die Firma keines ihrer Ziele je erreichte: Es seien »zu keinem Zeitpunkt innovative Produkte in Sachsen-Anhalt hergestellt« worden, resümiert der Rechnungshof des Landes. Auch Arbeitsplätze seien nicht entstanden - sieht man von dem eines Geschäftsführers ab.

Der Mann warb offenbar vorwiegend Käufer für Produkte des Mutterunternehmens in Israel, als deren »Vertriebsfirma« ACM nach Ansicht des Landesrechnungshofs faktisch agiert. Die IBG wird von den ...


Wenn Sie ein Abo haben, loggen Sie sich ein:

Mit einem Digital-, Digital-Mini- oder Kombi-Abo haben Sie, neben den anderen Abo-Vorteilen, Zugriff auf alle Artikel seit 1990.

Bitte aktivieren Sie Cookies, um sich einloggen zu können.

- Anzeige -
- Anzeige -