Die Kopie des Unkopierbaren
Viele Arzneien werden von Pilzen und Bakterien produziert. Weil das teuer ist, sollen Biosimilars Kosten reduzieren
Viele teure Medikamente werden heute von gentechnisch veränderten Mikroben hergestellt. Nun stellt sich die Frage: Lassen sich die Wundermittel auch für weniger Geld nachahmen?
Ein Schwein pro Woche - bis vor 30 Jahren war das die wöchentliche Ration, die jeder Zuckerkranke für seine Rettung brauchte. 1922 hatte die Medizin gelernt, dass Diabetes kein Todesurteil sein muss. Das den Patienten fehlende Insulinhormon ließ sich ersetzen, so stellte man damals fest, wenn man es aus den Bauchspeicheldrüsen toter Rinder und Schweine gewann. Allein bei der Firma Höchst in Frankfurt am Main wurden damals jeden Tag rund 100 000 tiefgefrorene Schweineorgane angeliefert und püriert - genug, um aus ihnen die Wochendosis für ebenso viele Patienten zu gewinnen.
Seit Anfang der 1980er Jahre weiß man, dass eine Diabetestherapie auch tierfreundlicher gestaltet werden kann. Auch Mikroorganismen können die Insulinproduktion übernehmen, so wurde damals entdeckt, wenn man ihnen die DNA-Bauanleitung für das Hormon in das Erbgut schleust. In großen Tanks, sogenannten Fermentern, stellen seitdem gentechnisch vorbereitete Bakteri...
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