Heimkehr
Haydar Isik rehabilitiert
Ich war ein Top-Terrorist«, sagt Haydar Işık spöttisch. Vor 37 Jahren entzog die Türkei dem wohl bekanntesten deutsch-kurdischen Autor die Staatsbürgerschaft und verfügte ein Einreiseverbot. Im Frühjahr bekam er einen Brief des Hohen Gerichts in Ankara: Wenn er sich innerhalb von vier Monaten dem Gericht stelle, dürfe er erstmals wieder die Grenze passieren.
Seit Ende März ist der 77-Jährige, dessen Bücher in der Türkei vergriffen sind, am Bosporus rehabilitiert. Aufregend war’s, sagt er, als er von seiner Heimreise berichtet. Am Flughafen in Ankara wurde er der Form halber festgenommen. Die Polizei war höflich. »Das kannte ich nicht. Sie haben mich sogar 30 Kilometer weiter zu einem Arzt gebracht, um amtlich bestätigen zu lassen, dass ich von ihnen nicht geschlagen worden bin.« Zurück in Ankara hielt der Richter eine knappe Ansprache, der Haftbefehl wurde gelöscht. Işık konnte ungehindert in seine alte Heimat,...
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