Kita-Verhandlungen gescheitert: Schlichtung kommt

Streiks enden kommende Woche vorerst / Bsirske: Arbeitgeber nicht zur Aufwertung des Berufsfeldes bereit / 330 Streikdelegierte von ver.di wollen Verhandlungsstand bewerten / VKA: Forderungen »einfach zu hoch«

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Update 12.50 Uhr: Im Kita-Tarifkonflikt ist der Schlichter der Gewerkschaften optimistisch, dass er eine Einigung mit den Vertretern der Kommunen erreichen kann. »Da werden wir schon was bewegen«, sagte Schlichter Herbert Schmalstieg am Donnerstag der Deutschen Presse-Agentur. »Ich glaube, dass die Arbeitgeber wissen, welche wichtige Aufgabe Erzieherinnen und Erzieher im Kindertagesstättenbereich haben.« Noch sei offen, wann das Schlichtungsverfahren beginne, sagte der frühere hannoversche Oberbürgermeister, der noch bis Sonntag im türkischen Van an einem Ärztekongress teilnehmen will.

Kita-Verhandlungen gescheitert: Schlichtung kommt

Berlin. Die Tarifverhandlungen für Kita-Erzieherinnen und Sozialarbeiter sind gescheitert. Beide Seiten vereinbarten am frühen Donnerstagmorgen allerdings eine Schlichtung. Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) bestätigte das Vorgehen. Mit der Schlichtung gelte ab Sonntag die Friedenspflicht. Die Streiks müssen dann eingestellt werden.

Die Gespräche seien ergebnislos zu Ende gegangen, weil die Arbeitgeber nicht zu einer überfälligen Aufwertung des Berufsfeldes bereit gewesen seien, sagte Verdi-Chef Frank Bsirske. Der Präsident des kommunalen Arbeitgeberverbands VKA, Thomas Böhle, entgegnete, es seien keine einzelnen Berufsgruppen von angebotenen Gehaltserhöhungen ausgenommen worden. Die Angebote hätte nicht zu der geforderten »kräftigen Aufwertung« und »einer deutlich besseren Bezahlung« von Erziehern und Sozialarbeitern geführt, erklärte wiederum das für Tarifpolitik zuständige GEW-Vorstandsmitglied Andreas Gehrke. Böhle sagte dazu, die Forderungen der Gewerkschaften seien aber »einfach zu hoch« gewesen.

Am Vormittag wollen 330 Streikdelegierte von ver.di in Frankfurt/Main den Verhandlungsstand bewerten. Die Gewerkschaften fordern für alle rund 240.000 Beschäftigten im Sozial- und Erziehungsdienst mehr Gehalt - im Schnitt unterm Strich zehn Prozent. Agenturen/nd

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