Die Pflicht zum Frieden während der Schlichtung

Ein Streiktagebuch aus Saarbrücken, zehnter Teil

Gerade schickt mir eine Kollegin den »Screenshot« von ihrem Handy als E-Mail. Der Chef schreibt: »Die Friedenspflicht beginnt Sonntag. Montag ist Dienstbeginn.«

Die Gespräche zwischen ver.di als Verhandlungsführerin auf Gewerkschaftsseite und der Vereinigung der kommunalen Arbeitgeberverbände (VKA) seit vergangenem Montag in Berlin blieben ergebnislos. Nun wird geschlichtet, und der Streik wird ausgesetzt. Ausgesetzt. Nicht beendet.

Es wäre auch zu schön gewesen, wenn sich die VKA plötzlich bewegt hätte, von der wir uns die ganzen Streikwochen über fast ignoriert fühlten. Und die stur erst am 28. Mai ihre Mitgliederversammlung abhielt, obwohl der Streik schon am 8. Mai losging. »Ein Schelm, wer Böses dabei denkt«, also zum Beispiel vermutet, dass die Gemeinden den Streik absichtlich in die Länge zogen, um Gehälter zu sparen.

Gestern lud ver.di Saar Trier einmal wieder in die »Turnhalle« nach Brebach. Der Saal war brechend voll, an den Tischen wurde la...


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