Neonazis verstehen Fontane falsch
Missbrauch eines Zitats für den Tag der deutschen Zukunft in Neuruppin
500 Neonazis erwartet die Polizei beim Tag der deutschen Zukunft an diesem Sonnabend in Neuruppin - und 2000 Gegendemonstranten.
Theodor Fontane, geboren 1819 in Neuruppin und dort aufgewachsen, gestorben 1898 in Berlin, ist ein Klassiker der Reiseliteratur, ein Meister des realistischen Romans. In seinem Beitrag »Unsere lyrische und epische Poesie seit 1848«, erstmals abgedruckt in den »Deutschen Annalen zur Kenntnis der Gegenwart und Erinnerung an die Vergangenheit«, verwendete der Schriftsteller den Passus: »Die Liebe zu dem Fleck, der uns geboren, schließt hundert Kräfte in sich ein.«
Fontane verherrlichte als Journalist den preußischen Adel, dessen Dünkel er andererseits als Schriftsteller und Briefeschreiber treffend beschrieb. Fontane hegte politisch konservative Auffassungen und pflegte einen aus heutiger Sicht übersteigerten Patriotismus. Doch eins war er keinesfalls: Nationalist oder Rassist. So schrieb er 1891: »Dem Nationalen haftet immer etwas Enges an.«
Darum ist es ein starkes Stück, dass die neofaschistische Initiative »Zukunft statt Üb...
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