Kriegsfolgen im Gesicht

Verein von Medizinern versorgt Kinder mit Gaumenspalte in Vietnam

  • Hendrik Lasch
  • Lesedauer: ca. 3.5 Min.

Der Einsatz von »Agent Orange« im Vietnamkrieg sorgt auch 40 Jahre später noch für viele Fehlbildungen bei Kindern. Mediziner aus Deutschland helfen - und operieren seit fast 20 Jahren ehrenamtlich.

Die Kinder wurden geboren, als der Vietnamkrieg schon fast vier Jahrzehnte Geschichte war - und doch zeichnen die Folgen im Wortsinn ihr Gesicht: In ihren Oberlippen, Kiefern und Gaumen klafft eine Lücke. Spalterkrankungen sind generell nicht selten: In Deutschland wird eines von 500 Kindern mit dieser Fehlbildung geboren. In Vietnam allerdings liegt die Rate dreimal höher: Eines unter 166 Kindern ist betroffen. Die Ursachen sind nicht gänzlich klar; wahrscheinlich ist aber, dass neben Fehlernährung auch Agent Orange eine Rolle spielt, ein hochgiftiges Entlaubungsmittel, von dem die US-Armee 40 Millionen Tonnen im Vietnamkrieg einsetzte. Es hat schwere Schäden im Erbgut zur Folge; unter anderem führt das offenbar auch zu der Häufung von Spalterkrankungen.

Für die Kinder ist das nicht nur ein ästhetisches Problem, das zu sozialer Ausgrenzung führt, sagt Susanne Schaper, Krankenschwester und LINKE-Politikerin aus Chemnitz sowie Vors...


Wenn Sie ein Abo haben, loggen Sie sich ein:

Mit einem Digital-, Digital-Mini- oder Kombi-Abo haben Sie, neben den anderen Abo-Vorteilen, Zugriff auf alle Artikel seit 1990.

Bitte aktivieren Sie Cookies, um sich einloggen zu können.