Einlegesohlen für den Minister
Ehemaliger Sanitätshausbetreiber wegen Betrugs an Krankenkassen vor Gericht
Wo große Summen fließen, wo Abrechnungen unübersichtlich und schwer nachprüfbar sind, da ist auch schnell Betrug im Spiel.
Stützstrümpfe, Rückenkorsetts, Einlegesohlen, orthopädische Schuhe, Rollatoren - bei dem 53-jährigen Stefan P. bekam man alles, was das Seniorenherz höher schlagen lässt. Sechs Sanitätshäuser betrieb er einst, vor allem im Osten Berlins. Doch 2012 gerieten diese, wie er es formulierte, in »finanzielle Schieflage«. Also sann er intensiv darüber nach, wie die Geldquellen wieder sprudeln könnten. Erst versuchte er, mit diversen Briefkastenfirmen und fiktiven Gesellschaften der Insolvenz zu entgehen. Als das nicht funktionierte, ersann er eine andere Masche. Der Plan war einfach, genial und musste dennoch in die Hose gehen. Nun steht der gelernte Kaufmann wegen Betrugs vor Gericht. Sein System ist zusammengebrochen. Um satte 628 222,14 Euro hat der windige Geschäftsmann zwischen 2012 und 2014 die Berliner Krankenkassen betrogen.
Vor Gericht legte er zum gestrigen Prozessauftakt ein umfassendes Geständnis ab, plauderte locker und fast ...
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