Italiens Rechte kündigt Solidarität

Massiver Streit über die Verteilung von 60 000 Flüchtlingen innerhalb des Landes

  • Anna Maldini, Rom
  • Lesedauer: ca. 2.5 Min.

Enzo Bianco, Bürgermeister der sizilianischen Stadt Catania, fordert mehr europäische Solidarität im Umgang mit Flüchtlingen. Die Mittelmeerregion sei in einer Ausnahmesituation, sagte er am Montag.

In den vergangenen Tagen sind etwa 6000 Migranten auf Sizilien gelandet. Sie wurden von Schiffen verschiedener Nationalitäten, zu denen auch zwei deutsche gehörten, im Rahmen des EU-Programms »Triton«, gerettet. Diesmal hatten 14 Flüchtlingsboote in der Nähe der libyschen Küste gleichzeitig ein SOS abgesetzt.

Die Menschen an Bord, darunter Kinder und auch viele hochschwangere Frauen, konnten alle gerettet werden. Sie kamen in sizilianische Häfen. Damit steigt die Zahl der Personen, denen in diesem Jahr die Flucht vor Krieg und Verfolgung nach Italien geglückt ist, auf knapp 60 000. Und während man in Europa noch über eine neue Regelung und eine gerechtere Aufteilung der Migranten diskutiert, haben drei norditalienische Regionen die nationale Solidarität aufgekündigt und weigern sich, weitere Flüchtlinge aufzunehmen.

Den Anfang machte Roberto Maroni, Ministerpräsident der Region Lombardei einschließlich Mailand und einst itali...


Wenn Sie ein Abo haben, loggen Sie sich ein:

Mit einem Digital-, Digital-Mini- oder Kombi-Abo haben Sie, neben den anderen Abo-Vorteilen, Zugriff auf alle Artikel seit 1990.