Fünf Minuten Widerstand
Die Gipfelgegner haben sich eine Gewaltdebatte aufzwingen lassen und dadurch ihre Kritik geschwächt
Massive Polizeipräsenz, Demoverbote und ständige Warnungen vor »Krawallmachern«: Unter diesen Bedingungen überhaupt sichtbaren Protest auf die Straße zu bringen, war ein Erfolg.
Wer den Charakter der Anti-G7-Proteste verstehen will, fängt am besten nicht beim Gipfeltreffen auf Schloss Elmau oder im Protestcamp Garmisch-Partenkirchen an, sondern blickt nach Klais. Die kleine bayerische Gemeinde galt als das organisatorische Nadelöhr des Gipfels. Wer nach Elmau wollte, musste zwangsläufig durch das 200-Seelen-Dörfchen, verfügte er nicht wie die geladenen Staats- und Regierungschef über einen Helikopter.
In Klais wollte das Bündnis »Stop-G7« am Sonntag protestieren. Am Ende wurde es nach langem juristischen hin und her die wohl kürzeste Demonstration der Welt. 40 Meter Fußmarsch und 50 Demonstranten – mehr wollten weder Polizei noch bayerische Justiz und Landespolitik den Gipfelgegnern zugestehen. Wohl jeder hätte es verstanden, wenn das Anti-G7-Bündnis diesem deutlichen Fingerzeig bayerischer Meinungs- und Versammlungsfreiheit ferngeblieben wäre, doch die Kritiker kamen. 50 Teilnehmer eines Fahrradkorsos st...
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