Glück, Unglück, Zwist, Hader
Jahrhundert der Manns: Manfred Flügges Porträt der berühmten Familie
Mit den wetteifernden Brüdern Heinrich und Thomas, die beide Schriftsteller wurden, fing es an. In Büchern und Filmen ist die Geschichte der Familie Mann inzwischen erzählt worden, das jüngste schrieb Manfred Flügge.
Sie waren jung, und am liebsten waren sie auf Reisen. In Lübeck, ihrer Geburtsstadt, hielt sie wenig. Einen heißen Sommer lang wohnten sie, entlaufene Söhne einer angesehenen Kaufmannsfamilie, als Untermieter einer guten Frau in Rom, Via Torre Argentina, spielten am Abend Domino und suchten angestrengt nach ihrer Zukunft. Schreiben wollten sie. Einen Augenblick dachten sie sogar an einen gemeinsamen Roman, doch dann hatte der Jüngere die rettende Idee: Er würde den Verfall einer Lübecker Familie erzählen, seiner Familie.
Der Stoff lag ihm ja zu Füßen, und der Bruder (»Wenn ich mir die Ehre beimessen darf, habe ich an dem berühmten Buch meinen Anteil gehabt«) konnte mit seinen Erinnerungen und Erfahrungen helfen. »Im kühlen, steinernen Saal«, wird Heinrich Mann später in seinem Lebensbericht schreiben, »begann der Anfänger, mit sich selbst unbekannt, eine Arbeit, bald sollten viele sie kennen, Jahrzehnte später gehörte sie der ganz...
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