Wismar bekommt eine neue Kaianlage

Millionenförderung von Bund und Land für Hafenausbau

  • Lesedauer: 2 Min.
Nach Rostock ist Wismar zweitwichtigster Güterumschlagplatz in Mecklenburg-Vorpommern. Vor allem die Ansiedlung holzverarbeitender Firmen brachte das Geschäft wieder in Schwung.

Wismar. Der Seehafen in Wismar soll in den kommenden Jahren für 35,6 Millionen Euro ausgebaut werden. Land und Bund werden dabei 23,5 Millionen Euro zuschießen. Ministerpräsident Erwin Sellering und Infrastrukturminister Christian Pegel übergaben am Dienstag unmittelbar vor Beginn der auswärtigen Kabinettssitzung in der Hansestadt eine entsprechende Förderzusicherung an Bürgermeister Thomas Beyer (alle SPD). Mit der Großinvestition sollen bis 2018 eine neue, rund 330 Meter lange Kaianlage entstehen und das Hafengelände erweitert werden, inklusive Gleis- und Straßenanschluss.

Nach Angaben von Hafendirektor Michael Kremp werden die Bauarbeiten voraussichtlich im Oktober beginnen. Die neue Kaianlage entstehe auf einer zuvor aufgespülten Fläche und stehe nach Fertigstellung für den Umschlag verschiedener Güter bereit. Mit einem durchschnittlichen Jahresumschlag von etwa vier Millionen Tonnen ist der Seehafen Wismar zweitgrößter Umschlagsplatz in Mecklenburg-Vorpommern. Vor allem Holz, Kali- und Salzprodukte sowie Schrott werden über die Kaikanten gehievt. Bislang gibt es Liegeplätze für 15 Schiffe. Die Hansestadt Wismar ist mit 90 Prozent Hauptgesellschafter, das Land hält zehn Prozent.

Sellering hob die wirtschaftliche Bedeutung der Häfen im Nordosten hervor. Sie seien nicht nur Umschlagplätze für Güter, sondern wichtige Industriestandorte. »Das zeigt sich in Wismar besonders deutlich, wo sich mit den holzverarbeitenden Betrieben und einigen Zulieferern aus der Offshore-Windkraft seit Ende der 90er Jahre eine Reihe von Firmen direkt an der Kaikante angesiedelt haben«, erklärte der Regierungschef. Nach Angaben Pegels ist der Hafen in Wismar »ein anerkanntes Bindeglied für Verkehre zwischen Skandinavien, dem Baltikum sowie Russland mit Österreich und darüber hinaus mit Italien und dem Mittelmeer«.

Nach dem Hafenbesuch kam das gesamte Kabinett im alten Holzhafen zu seiner sechsten auswärtigen Sitzung zusammen. Im Anschluss an die Kabinettsberatung, bei der es laut Staatskanzlei unter anderem um die Vorbereitung der Bundesratssitzung mit den Themen Öffnung der Ehe und Ost-West-Rentenanpassung ging, wurde die Ministerrunde erweitert. Mit führenden Vertretern der Kreisverwaltung und der Stadt berieten die Regierungsmitglieder unter anderem über die wirtschaftliche Entwicklung in Nordwestmecklenburg sowie die Umsetzung der Energiewende. Danach wollten einige Ressortchefs noch Termine im Landkreis wahrnehmen. dpa/nd

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