Dreckschweinfest in Hergisdorf

Als Bildreporter hielt Ulrich Burchert Momente des DDR-Alltags fest. In einem Buch und einer Ausstellung sind seine Arbeiten jetzt zu bestaunen: lauter Schwarz-Weiß-Fotos, die buntestes Leben zeigen.

Kein Bild ohne Menschen - bei der Arbeit, in der Freizeit, beim Feiern. Schlammverschmierte, glücklich grinsende junge Männer auf Mofas beim Dreckschweinfest in Hergisdorf 1980, behelmte Bergarbeiter im Thomas-Münzer-Schacht Sangerhausen bei einer kurzen Pause, drei Generationen beim Schwatz im Hof eines maroden Altbaus in Prenzlauer Berg, spielende Kinder auf einem Schuttberg in Rostock-Evershagen 1978.

Nicht grau und trist, sondern abwechslungsreich und lebendig sind die Bilder des Berliner Fotografen Ulrich Burchert aus den Jahren 1970 bis 1990, die der Eulenspiegel-Verlag in einem neuen großformatigen Bildband mit dem Titel »Bunte DDR. Bilder aus einem lebendigen Land« versammelt hat. Gleichzeitig würdigt die BrotfabrikGalerie in ihrer Ausstellung »Zeitblicke 1960-1990« zum zweiten Mal das Werk des renommierten Bildreporters, der seinen späteren Beruf jahrelang als Hobby betrieb, seinen Lebensunterhalt aber zunächst als Hilfsa...