Poststreik dauert an

Arbeitsniederlegungen in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen / Kundgebung in Leipzig / Gesamtmetall-Chef kritisiert »Streik-Rekordjahr«

  • Lesedauer: 2 Min.
Die Postbeschäftigten setzen ihren Streik auch am Donnerstag fort. Bestreikt werden Briefverteilzentren sowie Paket- und Briefzustellung in Dresden, Leipzig, Zwickau, Magdeburg, Halle und Erfurt.

Update 10.35 Uhr: Gesamtmetall-Chef kritisiert »Streik-Rekordjahr«
Der Präsident des Arbeitgeberverbandes Gesamtmetall, Rainer Dulger, hat die derzeit für deutsche Verhältnisse hohe Anzahl der Streiks in Deutschland kritisiert. »Wir müssen aufpassen, dass wir die Tarifautonomie nicht leichtfertig aufs Spiel setzen. Wenn ein Streik auf den nächsten folgt, ist das gefährlich für unsere Wirtschaft«, sagte Dulger der »Passauer Neue Presse« vom Donnerstag. »Der Krug geht solange zum Brunnen, bis er bricht.«

Kritik einiger Gewerkschaften am Tarifeinheitsgesetz wies Dulger zurück. »Kleine Gewerkschaften können auch in Zukunft selbstverständlich streiken. Die Tarifeinheit stellt aber die Verhältnismäßigkeit sicher«. Nicht nur in der Metall- und Elektroindustrie gebe es lange Lieferketten. Wenn diese ständig durch Streiks unterbrochen würden, seien die Unternehmen nicht mehr wettbewerbsfähig, fürchtet Dulger.

Leipzig. Die Poststreiks dauern am Donnerstag an. In Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen haben Postmitarbeiter die Arbeit niedergelegt. Bestreikt werden die Niederlassungsbereiche Dresden, Leipzig, Zwickau, Magdeburg, Halle und Erfurt, wie die Gewerkschaft ver.di mitteilte. Betroffen seien Briefverteilzentren aber auch die Paket- und Briefzustellung.

Für den Vormittag waren eine Demonstration und eine Kundgebung in Leipzig geplant. Ver.di rechnete mit rund 1000 Teilnehmern. Am Mittwoch beteiligten sich laut Gewerkschaft in allen drei Bundesländer mehr als 1000 Post-Mitarbeiter am Streik.

Der unbefristete bundesweite Streik bei der Deutschen Post hatte am Montagnachmittag begonnen. Ver.di fordert für die Beschäftigten 5,5 Prozent mehr Geld und eine von 38 auf 36,5 Stunden verkürzte Wochenarbeitszeit bei vollem Lohnausgleich. Zudem sollen neu gegründete regionale Gesellschaften tariflich unter das Dach der Post zurückkehren. Die Post lehnt das ab und verweist auf Wettbewerbsnachteile gegenüber der Konkurrenz. nd/Agenturen

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