»Mein Sohn soll nicht alleine aufwachsen«
María Teresa Rivera wurde eine Fehlgeburt als Abtreibung und damit als Mord ausgelegt. Urteil: 40 Jahre Haft
Die meisten Frauen im Gefängnis von Ilopango sind wegen Raubes, Erpressung und anderer Gewalttaten inhaftiert und gehören einer der gefürchteten Jugendbanden El Salvadors an. Doch kaum eine soll eine so lange Strafe abbüßen wie María Teresa Rivera. Die 32-Jährige wurde wegen Mordes zu 40 Jahren Haft verurteilt, nachdem sie bei einer Frühgeburt ihr Kind verloren hat. Die Kampagne »Freiheit für die 17« setzt sich für ihre Freilassung ein. Mit ihr sprach Michael Krämer.
Sie sind seit über drei Jahren in Haft. Warum?
Im Jahr 2011 bin ich schwanger geworden, doch ich habe es nicht bemerkt, mein Bauch ist nicht gewachsen. Ich war wegen gesundheitlicher Probleme in Behandlung, aber auch mein Arzt hat nicht gemerkt, dass ich schwanger bin, und hat mir Antibiotika verschrieben.
Am 24. November 2011 passierte es. Mit großen Schmerzen bin ich auf die Toilette und habe gespürt, wie ich etwas verloren habe. Danach hatte ich starke Blutungen und habe das Bewusstsein verloren. Als ich wieder aufgewacht bin, war ich in einem Krankenhaus, mit Handschellen wurde ich an das Bett gefesselt.
Was ist danach geschehen?
Ich hatte viel Blut verloren und fühlte mich miserabel. Doch schon nach einem Tag im Krankenhaus kam ich in eine Polizeizelle. Die Polizisten behandelten mich sehr schlecht, sie warfen mir das Essen hin wie einem Tier. Nach vier Tagen kam ich dann hierher ins Gefängnis. Zuerst hie...
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