Puzzlearbeit am Klimavertrag
Diplomaten feilschen in Bonn um jedes Wort, während immer mehr Menschen unter verfehlter Politik leiden
Sechs Monate vor der UN-Klimakonferenz in Paris trafen sich Klimadiplomaten in Bonn. Während sie über technische Verfahren streiten, fordern Wissenschaftler und Aktivisten schnelles Handeln.
Worte und Taten sind zweierlei. Nichts verdeutlicht das besser als die Verhandlungen um die Rettung des Klimas. Während sich die Kanzlerin am Montag auf dem G7-Gipfel zu großen Ankündigungen hinreißen ließ, feilschten in Bonn die »Sherpas« der Klimadiplomatie um jedes Wort des künftigen Weltklimavertrages. Im World Conference Center beugten sich die Abgesandten von über 190 Staaten zwei Wochen lang über den Entwurf eines Weltklimavertrages, der im Herbst in Paris ausgehandelt werden soll.
Dopplungen, Optionen und schwammige Formulierungen sollen raus und verbindliche Ziele für die Klimapolitik ab 2020 rein. »Das noch gültige Kyoto-Protokoll ist auch nicht viel länger als 15 Seiten, und da müssen wir hin, wenn wir im Dezember ein Abkommen ratifizieren wollen«, meint Lutz Weischer, Klimareferent der Organisation Germanwatch.
Unterdessen warnen Aktivisten und Wissenschaftler vor den Folgen eines verfehlten Klimaschutzes. Am Donn...
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