An die Daube heran bosseln
Beim Eisstockschießen ohne Eis flutscht es wie mit einer NVA-Bohnerkeule. Von René Gralla
Dass Leibesübungen nicht allein den vollen körperlichen Einsatz, sondern zugleich auch Sinn für linguistische Feinheiten verlangen, ist eher Ausnahme denn Regel; man denke nur an die verbalen Beiträge auf und neben dem Fußballplatz (»Hau weg, das Ding!« oder »Mach ihn rein!«). Ganz anders jedoch in der Disziplin, die Michael Gnensch betreut. Soll der Trainer beim TSV Einheit Burg einem Außenstehenden erklären, was er und seine Truppe dort treiben, ist sprachliche Präzision angesagt: »Bosseln« sei ihr Lieblingssport. Und zwar geschrieben mit zweimal kleinem »s«, quasi ein »Boss« plus Wurmfortsatz, und das »o« cheffig kurz rausgehauen.
Vielen sei besagtes Bosseln jedoch völlig unbekannt, meint Michael Gnensch. Oder sie verwechseln es, wie er sagt, mit Boßeln - mittig ein »ß« positioniert und das »o« wie in »Soße« schön lang gezogen. Dies allerdings ist ein Spielchen der Ostfriesen. »Eine Art Weitwerfen mit Ball auf einer festgelegte...
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