Euroländer beraten Plan B für Hellas
SYRIZA-Regierung hält Einigung mit Gläubigern bis 18. Juni für möglich
Berlin. Die Finanzstaatssekretäre der Euroländer haben am Freitag in Bratislava erstmals Pläne für den Fall besprochen, dass Griechenland und seine internationalen Gläubiger keine Einigung über Reformen und damit weitere Kredite für den pleitebedrohten Mittelmeerstaat finden. Zu den erörterten Maßnahmen gehören Kontrollen des Kapitalverkehrs, um den Abfluss von Geld aus Hellas zu bremsen.
Aus Athen hieß es dagegen, eine Einigung mit den Gläubigern sei bis zur Tagung der Eurogruppe am nächsten Donnerstag möglich. »Es wird eine Einigung geben, weil ein Staatsbankrott Griechenlands weder zugunsten von uns noch unseren Gläubigern wäre«, sagte Staatsminister Alekos Flambouraris am Freitag. Renten- und Lohnkürzungen jedoch werde Griechenland nicht akzeptieren, verlautete aus Kreisen der SYRIZA-geführten Regierung.
Auch Bundeskanzlerin Angela Merkel geht weiter von einer Lösung aus. »Wo ein Wille ist, da ist auch ein Weg«, bekräftigte sie am Freitag in Berlin. Laut einer neuen Meinungsumfrage des Instituts TNS-Emnid sind die Deutschen nach wie vor für einen Verbleib Griechenlands im Euro. 42 Prozent sprachen sich dafür aus, dass das Land zur Drachme zurückkehrt. Agenturen/nd Seite 6
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