Ein herbes Spiel um die Verlogenheit
Mit »Tartüff« nach Molière eröffnete das Monbijoutheater seine diesjährige Sommersaison
Wer mit dem Teufel am Tisch sitzt, braucht einen langen Löffel. Im Pariser Mehrgenerationenhaus Orgon gibt es nur die kurzstielige Variante. Die spießige Lebensart der Familie macht es dem Betrüger Tartüff leicht. Der religiöse Wahn der Mutter des Hausherrn ebnet ihm den Weg, sich einzunisten. Diese alte Madame Pernelle zeigt sich in der Bühnenfassung von Maurici Farré unter Regie von Darijan Mihajlovic nur am Anfang. Man war bei der Premiere auch nicht erpicht darauf, ihre von Thorsten Loeb überzeugend abstoßend dargestellte Altersbosheit nochmals zu sehen. Das lässt Mihajlovic weg, verzichtete auch auf die Rolle des hitzigen Sohnes des Hausherrn.
Mit »Tartüff« nach Molière eröffnete das Monbijoutheater seine diesjährige Sommersaison. Die Regie entschied, im Bühnenbild von David Regehr auf Mobiliar zu verzichten. Sie nutzt neben der rechteckigen, angeschrägten Bühne aber gut die obere Etage des Amphitheaters im Monbijoupark.
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