»Wer hat uns verraten?«

Streikende Postler wollen die Politiker, vor allem der SPD, aus ihrer Zuschauerrolle holen

  • Hans-Gerd Öfinger
  • Lesedauer: ca. 2.0 Min.

Noch immer streiken Mitarbeiter der Post für Arbeitszeitverkürzung sowie gegen Tarifflucht und Lohndumping. Bislang gibt es aber keine Bewegung in dem Konflikt zwischen ver.di und Konzernführung.

Zu Beginn der zweiten Woche im unbefristeten Streik bei der Deutschen Post gibt sich die Dienstleistungsgewerkschaft ver.di entschlossen und kampfbereit. Für diese Woche plant sie eine Großkundgebung vor der Bonner Konzernzentrale.

In der Bankenmetropole Frankfurt zogen am Montag über 1000 Streikende durch die Innenstadt zum Sitz des SPD-Bezirks Hessen-Süd. Es gehe darum, »die Politik aus der Zuschauerrolle zu holen«, erklärte Detlev Borowsky, ver.di-Fachbereichsleiter Postdienste in Hessen. Weil der Bund als nach wie vor größter Anteilseigner der Deutschen Post entscheidenden Einfluss auf die Konzernführung ausüben könne, werde ver.di nun den Druck auf die Berliner Regierungsparteien erhöhen. »Wegtauchen ist nicht, Herr Schäuble. Der Hauptaktionär trägt die Hauptverantwortung«, so Borowsky. »Demnächst sind auch CDU und CSU als Adressat unserer Proteste dran«, versicherte er auf nd-Anfrage.

Doch zunächst steht die SPD im Foku...


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