Übergriffe von Kenias Polizei nach Attentaten

Hunderte misshandelt und grundlos inhaftiert

  • Lesedauer: 1 Min.

Nairobi. Menschenrechtler werfen Kenias Sicherheitskräften brutale Übergriffe vor. Nach islamistischen Attentaten im Nordosten des Landes seien Hunderte Menschen misshandelt und grundlos inhaftiert worden, erklärte eine Sprecherin von Human Rights Watch am Montag in der Hauptstadt Nairobi. Damit seien die Bewohner von Siedlungen, die im Juni 2014 von der somalischen Terrorgruppe Al-Shabaab überfallen wurden, zum zweiten Mal Gewalt ausgesetzt worden, kritisierte die Afrikadirektorin der Organisation, Leslie Lefkow. Bis heute sei keine der Taten aufgeklärt worden.

Bei den Überfällen von Al-Shabaab auf acht Dörfer und einen Bus waren mindestens 87 Menschen getötet worden. Eine Studie, die Human Rights Watch gemeinsam mit kenianischen Menschenrechtlern erstellt hat, kritisiert, dass die Bewohner in der grenznahen Region von Polizei und Militär nicht beschützt worden und bis heute schutzlos Angriffen ausgeliefert seien. Für die Studie wurden mehr als 90 Augenzeugen befragt.

Demnach wurden bei den Anschlägen Angehörige aller Ethnien getötet. Damit widersprachen die Menschenrechtler Aussagen von Kenias Präsident Uhuru Kenyatta, wonach die Angriffe von Oppositionellen ausgegangen seien und Angehörigen seiner Ethnie, den Kikuyu, galten. Den Sicherheitskräften wird Willkür zur Last gelegt. So seien Männer auf Plätzen zusammengetrieben und so brutal geschlagen worden, dass sie noch Monate später unter Verletzungen litten. epd/nd

- Anzeige -

Das »nd« bleibt. Dank Ihnen.

Die nd.Genossenschaft gehört unseren Leser*innen und Autor*innen. Mit der Genossenschaft garantieren wir die Unabhängigkeit unserer Redaktion und versuchen, allen unsere Texte zugänglich zu machen – auch wenn sie kein Geld haben, unsere Arbeit mitzufinanzieren.

Wir haben aus Überzeugung keine harte Paywall auf der Website. Das heißt aber auch, dass wir alle, die einen Beitrag leisten können, immer wieder darum bitten müssen, unseren Journalismus von links mitzufinanzieren. Das kostet Nerven, und zwar nicht nur unseren Leser*innen, auch unseren Autor*innen wird das ab und zu zu viel.

Dennoch: Nur zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit Ihrer Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Seien Sie ein Teil der solidarischen Finanzierung und unterstützen Sie das »nd« mit einem Beitrag Ihrer Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.

- Anzeige -
- Anzeige -