»Wir selbst haben am meisten gelernt«
Daniel Poštrak von der Initiative »Keupstraße ist überall« über die Nachbarschaftsarbeit nach der Selbstaufdeckung des Terrornetzwerks NSU
nd: Dieser Tage fanden in Köln und Nürnberg Gedenkveranstaltungen für die Opfer der Terrorgruppe »Nationalsozialistischer Untergrund« (NSU) statt. Die Gruppe Dostluk Sineması gehörte zu den ersten, die öffentliche Veranstaltungen zum NSU-Komplex organisiert hat - nicht in Szeneläden, sondern in Kneipen und Lokalen auf der Keupstraße. Wie entstand diese Idee?
Poštrak: Der NSU war auch für uns von heute auf morgen in der Welt. Wir haben uns die Frage gestellt: Wie kann das sein, dass zwei rassistische Anschläge direkt vor unserer Haustür passieren und wir das nicht wahrnehmen? Von den Betroffenen wurde von Anbeginn immer wieder geäußert, dass der Anschlag einen rassistischen Hintergrund haben musste. Dieses Wissen wurde aber nicht zur Kenntnis genommen - nicht von der Kölner Öffentlichkeit und auch nicht von uns, obwohl wir uns schon länger mit Rassismus beschäftigt hatten. So kam es zu der Idee, eine Veranstaltungsreihe zu machen...
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