Chaos ist Luxus

Rainald Grebe über seine spontaneistische Arbeitsweise, politisches Kabarett und das Recht auf kostenloses Pinkeln

nd: Herr Grebe, wissen Sie schon, was auf die Zuschauer in der Wuhlheide zukommt?
Mit Vorprogramm sind es, glaube ich, viereinhalb Stunden, die ich inszeniere. Über 100 Leute wirken mit, Chöre, kleine Gruppen, Einzelauftritte ... Ich lade auch dauernd noch Leute ein, das ist ein laufender Prozess.

Warum treten Sie nicht einfach nur mit Ihrer »Kapelle der Versöhnung« auf?
Dafür mache ich es nicht, dafür gehe ich nicht ins Stadion. Es ist ein Spiel mit dem Größenwahn, ein Stadion-Spektakel. Und wir haben nur einen Tag Zeit, das vor Ort zu proben. Insofern denke ich auch, dass da vieles schiefgeht.

Normalerweise sind solche Groß-Events genauestens durchgeplant …
Ich habe mich entschieden, den anderen Weg zu gehen, das ist für mich der Reiz dabei. Dass man in so einem Rahmen improvisiert und ein Chaos veranstaltet. Das ist Luxus.

Ist Chaos schwieriger zu inszenieren als Ordnung?
Ich kann gar nicht anders. Ich arbeite seh...




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