Schleusen mit Altersschwäche
120 Jahre Nord-Ostsee-Kanal: Modernisierung wird zur Mammutaufgabe
Extrem wichtig und doch vernachlässigt: Mit seinen uralten Schleusen wurde der Nord-Ostsee-Kanal zum Symbol für verrottete Infrastruktur in Deutschland.
In acht Jahren Bauzeit wurde der Nordsee-Ostsee-Kanal erstellt, die Sanierung der weltweit meistbefahrenen künstlichen Wasserstraße wird weitaus länger dauern. Wilhelm II. eröffnete am 21. Juni 1895 den 98,637 Kilometer langen Wasserweg von Kiel nach Brunsbüttel, der den Schiffen große Umwege erspart. Zum 120. Geburtstag des Kanals ist die Kaiserzeit noch gewärtig - mit oft aus Altersschwäche ausfallenden Schleusen und einem Streckenprofil im Ostteil von 1914. Die Gesamtmodernisierung hat endlich begonnen, wird aber viel später fertig und deutlich teurer als zunächst vorgesehen. Nach aktuellem Stand werden Kosten in Höhe von 1,5 Milliarden Euro veranschlagt.
Jahrzehntelang behandelte der Bund die bedeutsamste Wasserstraße Deutschlands so stiefmütterlich, dass die maritime Branche wegen des desaströsen Zustands der Schleusen vor einem Infarkt warnte. Die beiden »neuen« Schleusen in Brunsbüttel sind Baujahr 1914, die kleinen »alten«...
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