Grüne wollen Ohlauer weghaben

Still und heimlich werden immer mehr Flüchtlinge aus der Gerhart-Hauptmann-Schule geräumt

  • Josephine Schulz
  • Lesedauer: ca. 2.5 Min.

Zwischen dem Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg und den verbliebenen Bewohnern der Ohlauer Schule ist das Tischtuch zerschnitten. Eine Sondersitzung des Bezirksparlaments zeichnet ein düsteres Lagebild.

Um die Gerhart-Hauptmann-Schule ist es ruhig geworden. Nach der Belagerung der Kreuzberger Schule durch 900 Polizisten und der Androhung von Geflüchteten, vom Dach zu springen, vor ungefähr einem Jahr wurde das Gebäude zum Symbol des Widerstandes. Von den einst Hunderten Flüchtlingen leben jetzt noch rund 20 Menschen in der Ohlauer Straße - hermetisch abgeriegelt durch Wachschützer.

Um das Innenleben ranken sich Gerüchte. Glaubt man dem Bezirksamtssprecher von Friedrichshain-Kreuzberg, Sascha Langenbach, herrschen dort »gefährliche Zustände«. Die Geflüchteten würden über offenem Feuer kochen, sagt Langenbach. »Völlig falsch«, meint Sanchita Basu von der Opferberatungsorganisation »Reach-Out«. »Die Menschen versuchen, ihre Wohnbereiche in Ordnung zu halten.« Stattdessen sei es der Bezirk, der den Bewohnern das Leben schwer mache. »Im Winter war es dort so kalt, dass ich mich gefragt habe, wie sie dort leben können.« Vom Wachdienst ...


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