Farben glühenden Lichts
Zum 120. Geburtstag und 50. Todestag des Künstlers wurde die Carl-Lohse-Galerie wiedereröffnet
Die Farben explodieren. Sein eigener Stil entwickelte sich ebenso explosionsartig, so dass für die Kunstwissenschaft eigentlich diese frühe Zeit die Quintessenz seines Werkes darstellt: dynamische Kraft, die fast gewalttätig wirkt. Farben glühenden Lichts. Eine Intensität des Gefühls, die aus ihm herausbrach und an die er in den späteren Schaffensphasen nicht mehr anknüpfen konnte.
Zwischen 1919 und 1921 lebte Carl Lohse als Maler in der sächsischen Kleinstadt Bischofswerda, mit Kontakt zum Kunstzentrum Dresden, wo sich die Nachfolge der Brücke-Malerei mit frischen Provokationen von Otto Dix und Oskar Kokoschka mischten. Er entwickelte daraus in ekstatisch-visionären bis karikierenden Porträts und Landschaften ein leuchtend-buntes »Empfindungsleben«, so der Titel eines Bildnisses aus dem Jahr 1920. Hier ist das Antlitz derart strukturiert, dass eine Gleichzeitigkeit von Innen und Außen entsteht. Doch dann kehrte Lohse wieder in se...
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